Batch Solutions

Ich bin zurück in der Südprovinz. Nach der etwas traurigen Abschiedsstimmung am Freitag
erwarteten mich etliche Reisestunden in UBZ-Bussen nach Lusaka und darüber hinaus nach
Monze. Von hier aus soll es heute endlich zur Fabrik von „Super Valley Organic Foods“
gehen.


Was im ersten Anlauf nicht geklappt hat, weil Emmanuel und sein Team mich vor 11 Tagen
nicht wie geplant an der Durchgangsstraße in Batoka abholen konnten, hat heute wesentlich
höhere Realisierungschancen. Denn ich bin mit meinem Freund Armin verabredet, der
bereits in den 1980er Jahren in Sambia sesshaft geworden ist und kleinere Geschäfte für
Saatgut und ähnliche Produkte betreibt.

Es ist schon fast Mittag, als wir losfahren, da Armin unbedingt die Unterlagen für die
Mehrwertsteuer-Abrechnungen seines Buchhalters fertig machen muss. Mit von der Partie
ist Venemer, sein 9-jähriger und letztgeborener Sohn. Wir alle sitzen vorne in der Fahrer-
Kabine des Pick-Up, der von Armin zuerst über gut geteerte Straße und später 50 Kilometer
über eine Trasse mit vielen Schlaglöchern gesteuert wird. Das dauert, aber links von der
Straße erstreckt sich eine wunderschön bergige Landschaft, die einiges von den Mühen wett
macht.

Als wir schließlich in der Kleinstadt Sinazeze ankommen, habe ich mein Top gefühlt schon
zweimal in der Hitze durchgeschwitzt. Nach einem Mini-Lunch bestehend aus Pommes und
noch mal Pommes, weil ich gerade so gar keine Lust auf die üblichen Fleischgerichte habe,
machen wir uns mit Emmanuel auf die letzten 15 Kilometer zu seiner Fabrik.

Die Produktionsstätte liegt mitten im Grünen. Das Ganze wirkt sehr friedlich einschließlich
der grasenden Rinder am Eingang zu dem Firmengelände, aber auch hier patroullieren und
kontrollieren zwei Security Guards.

Die 2023 gebaute Fabrik verfügt über eine professionelle Abfüllanlage für Getränke, die
Emmanuel gebraucht gekauft hat. Bislang werden hauptsächlich Umsätze mit Mineralwasser
erzielt, aber Super Valley will vor allem Soft Drinks, Öle und andere Produkte aus den
Früchten einheimischer Bäume produzieren.

Nach der Besichtigung bleibt gerade noch so viel Zeit, um einen kurzen Besuch am Lake
Kariba zu machen, der etwa 15 Minuten entfernt von Emmanuels Fabrik liegt. Es ist ein
Stausee, ein riesiger Stausee zwischen Sambia und Simbabwe. Wir genießen die Weite, das
Plätschern im Wasser und die Einkehr in der Lodge direkt am Strand.