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Mein Handy-Wecker klingelt um 5.30 Uhr, aber eigentlich bin ich auch so schon wach, da
mich Plan C für die Fahrt nach Lusaka und darüber hinaus nach Monze unruhig macht.


James, unser Fahrer vom Samstag, ist ein Engel. Er kommt tatsächlich um 6.30 Uhr zu meiner
ansonsten unbelebten Lodge und bringt mich im Auto eines Freundes zu der großen
Kreuzung einige Kilometer außerhalb von Mumbwa Town. Hier verläuft die
Hauptverbindungsstraße zwischen Mongu und Lusaka, und deshalb stellen wir uns hier auf,
um einen Wagen zu finden, der gegen Cash noch eine weitere Person mitzunehmen bereit
ist. Meine Augen fühlen sich klein und müde an, aber mein Gehirn signalisiert mir nach 10
Minuten, dass hier wenige PKWs vorbeikommen, überwiegend Trucks oder Minibusse, die
den Ruf haben chronisch überladen zu sein.

Jeder Minibus hat neben dem Fahrer mindestens eine weitere Person, die für das Anwerben
von Passagieren zuständig ist. Diese Agents winken auch uns zu und vermuten bereits, dass
ich die Reisende bin, obwohl Mzungus, die Weißen, ziemlich selten in Minibussen reisen.
Nach vier solchen Werbebotschaften bin ich weich geklopft und eröffne James, dass ich
darüber nachdenke, in einem Minibus mitzufahren, wenn der nicht zu voll ist.

Gesagt, getan. 10 Minuten später sitze ich vorne auf der Sitzbank neben dem Fahrer. Was für
ein Glück! Das ist der beste und bequemste Platz im ganzen Bus. Auch für mein nicht gerade
geringes Gepäck hat das Team irgendwie noch Platz gefunden. Den beträchtlichen Staub
werde ich später entfernen, nach der Fahrt.

Die Fahrt nach Lusaka kommt anfangs nur sehr langsam in die Gänge. Wann immer eine
Hütte oder mehrere Hütten oder sitzende Personen vor uns an der Straße auftauchen, hupt
unser Fahrer, was die Hupe hergibt, verringert das Tempo oder kommt ganz zum Stehen.
Manchmal klappt es mit ein-zwei neuen Passagieren, öfter aber nicht.

Natürlich ist es inzwischen heiß geworden und ich schaue, dass ich meine Wasservorräte
nicht auf einmal verbrauche. Kurz vor der Ankunft in Lusaka fahren wir eine Tankstelle an.
Ha, das ist meine Chance. Meine Blase hat sich ohnehin schon länger gemeldet. Vorsichtig
frage ich den Fahrer, ob ich die Tankstellen-Toilette suchen gehen kann. „No problem“, ist
die großzügige Antwort, die die meisten Fahrer von Omnibussen so nicht geben hätten.
Eine halbe Stunde später kommen wir im Bus Terminal „Lumumba Road“ an. Hier wimmelt
es nur so von Menschen und Minibussen. Hier aussteigen und ein Yango Taxi bestellen, um
quer durch die Stadt zum großen Busbahnhof „Intercity“ zu fahren, erscheint auf einmal gar
keine gute Idee zu sein. Und mein Minibus-Team will ja ohnehin weiterfahren nach Monze,
wo auch ich hin will.

Glücklicherweise geht es schon nach etwa 20 Minuten weiter, und in dieser Zeit schaffe ich
es auch, auf der anderen Seite des Geländes bei „Hungry Lions“ einen Snack zu kaufen. Auf
dem Weg dorthin und wieder zurück werde ich öfter angestarrt. Denn Mzungus sind wie gesagt eher selten in Minibussen unterwegs und daher auch kaum in „Lubumba Road“ zu
finden.

Am Nachmittag gegen 15 Uhr kommen wir schließlich in Monze an und ich steige total
verschwitzt, aber irgendwie zufrieden aus dem Minibus aus. Auch der Agent wirkt zufrieden
und murmelt „all the way from Mumbwa“. 8 Stunden waren wir gemeinsam unterwegs, im
Minibus! Und die Musik war richtig gut.