Nach einem bewegten Freitag mit viel Organisieren und Hin und Her bin ich am heutigen
Samstag Morgen wieder einmal im hektisch-chaotischen Busbahnhof Intercity gelandet. Hier
heißt es beim Aussteigen aus dem Auto tief durchatmen, wenn mich mehrere Agents
unterschiedlicher Busgesellschaften gleichzeitig bestürmen, um mich als Kundin zu
gewinnen.
Wie haben wir uns gehetzt, mein Taxifahrer und ich, weil wir scheinbar in Gefahr waren,
den von mir gebuchten Bus zu verpassen. Aber tatsächlich sitze ich mehr als eine Stunde auf
meinem Sitz, bevor es losgeht, denn der Bus transportiert nicht nur Menschen, sondern auch
jede Menge Güter, und dieses Beladen dauert.
Schließlich sind wir unterwegs, aber für einen Samstag Morgen mit erstaunlich vielen
anderen Fahrzeugen auf den großen Straßen, so dass es nochmals fast eine Stunde dauert,
bis wir Lusaka hinter uns gelassen haben und Richtung Westen fahren. Ich möchte nach
Mumbwa, wo Simo, mein Gefährte der ersten Stunde in Sambia, lebt und arbeitet. Er hat für
uns einen Besuch auf einer nahe gelegenen Großfarm organisiert. Sie gehört zu Amatheon
Agri, einem von Berlin aus geführten Unternehmen mit großen Farmen in mehreren Ländern
des südlichen Afrika. Dorthin zu kommen, dauert nach den 3 ½ Stunden im Bus nochmals
eine knappe Stunde auf holpriger Piste. Wie gut, dass ich an der Tankstelle die Gunst der
Stunde genutzt habe, um meine Blase zu entlasten und einen Snack zu kaufen!
Bei Monga, dem Personalleiter von Amatheon Agri Zambia und Manager für Community
Relations, sitzen wir schließlich auf der Terasse, und ich darf mich in dem großen Garten
umschauen und einige Baboons, zu deutsch Paviane, erspähen. Der Himmel ist grandios,
jede Wolke wie ein Kunstwerk für sich. Nebenbei wird gegrillt, was hier Braai genannt wird.
Kurz vor der Rückkehr zeigt Monga uns noch einen winzigen Ausschnitt des Anbaus auf der
Farm. Wir halten vor einem riesigen Feld mit Zwiebeln, dessen Dimensionen klar mein
bisheriges Vorstellungsvermögen zum großflächigen Ackerbau übersteigen. Es bezieht sich
bislang allerdings mehr auf Getreide, wovon bei Amatheon ebenfalls große Mengen
angebaut werden. Wer hätte das gedacht? Zum Beispiel auch Quinoa – für den Export nach
Deutschland.