Batch Solutions

Die 6 Tage auf Bettys Farm sind wie im Flug vergangen. Einmal noch waren wir geballt und
intensiv in Lusaka unterwegs; nun gilt es, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen für
meine Abreise in die Südprovinz.


Bei unserer City-Tour am Vortag habe ich bei „Six Light Media“, der Druckerei meines
Vertrauens, einige Bestellungen aufgegeben. Dazu zählen vier Drucke von Dannys Bildern auf
A3 großer Leinwand, die ein Schweizer Geschäftsfreund, der in Lusaka lebt, bestellt hat. Er
ist ein Kunstliebhaber, hat aber auch geordert, um mein Business zu unterstützen, da ich an
anderer Stelle eine kleine Kröte geschluckt habe, die von ihm kam.

Sicher, die Bestellung ist aufgegeben, aber richtig in die Puschen mit dem Drucken kommen
meine Freunde von Six Light Media anscheinend nur dann, wenn ich persönlich vor Ort
auftauche. Aber Betty hat heute keine Zeit, und ich traue mich aufgrund des Links-Verkehrs
in Sambia und aufgrund der steilen Sandpisten zur Hauptstraße nicht, selbst zu fahren. Also
hänge ich mich ans Handy, um Bewegung in die Sache zu bringen, und versuche meinen
Käufer für eine direkte Abholung der Drucke am Nachmittag zu motivieren.

So vergeht der Tag mit viel Orga. In der Nachmittagshitze hänge ich gebeugt über mein
Smartphone und versuche, noch dies und jenes auf den Weg zu bringen, aber irgendwann ist
klar, dass ich das alles gar nicht mehr schaffen werde. Ich strecke die Waffen und beschränke
mich auf das Nötigste, nämlich meinen Koffer zu packen für die Reise nach Livingstone und
darüber hinaus nach Victoria Falls, wo ich in 3 Tagen mittags eine deutsche Reisende vom
Flughafen abholen soll. Wir werden dann 6 Tage reisen, viel unterwegs und in der Natur
sein. Das heißt also, meine stadtfeine Kleidung bleibt schön im zweiten Koffer, hier bei Betty.
Wie gut, dass ich am Vortag das Ticket zugeschickt bekommen habe! UBZ, die Bus Company,
lässt sich erst immer das Geld schicken, dann senden sie das Ticket per WhatsApp.
Es ist letztendlich fast 21 Uhr, als ich Betty anbiete, dass wir noch ein Mindmap zu „Nature’s
Kiss“ machen können. Schließlich hat sie bereits vor einigen Tagen das White Board
herbeigeschafft und schön sauber gemacht, als ich zum ersten Mal die Idee mit dem
Strukturieren hatte. Jetzt fühle ich mich irgendwie verpflichtet, noch etwas Inspirierendes
auf das Board zu zaubern.

Das Mindmap ist rasch skizziert und zeigt, was wir schon wissen, nämlich dass Betty bereits
eine Menge abgesicherter Rezepturen in den unterschiedlichen Produktbereichen entwickelt
hat. Was ihr allerdings mehr Aha-Erlebnis verschafft, ist die Aufteilung ihrer gesamten Zeit
auf ihre unterschiedlichen Geschäftsfelder. Erst schauen wir, welche Anteile der Zeit gerade
in Nature’s Kiss und welche Anteile in ihre anderen Aktivitäten geht. Dann visualisieren wir,
wie sie die Verteilung der Anteile in sechs Monaten erwartet.
Doch nun bin ich rechtschaffen müde, stelle meinen Handy-Wecker und hoffe, dass ich für
den kommenden Morgen nicht zu knapp kalkuliert habe.