Die Fahrt von Bettys Haus ins Zentrum von Lusaka ist nicht gerade ein Katzensprung. Und
seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges sind die Benzin-Preise in Sambia stetig gestiegen.
Insofern dauert es bis zum Dienstag, bis ich die geplanten Besorgungen machen und meine
Kontakte in Lusaka pflegen und ausbauen kann.
Wir starten mit dem Beauty Salon „Heavenly Senses“, wo ich endlich eine Pediküre für
meine nicht sehr gepflegt aussehenden Füße bekommen kann. Und nicht nur irgendeine
Pediküre, ich habe einen Termin mit Helen ausgemacht, die ich von früheren Besuchen
kenne und deren Arbeit und ruhige Art ich sehr schätze. Betty habe ich gebeten, auch mit
einzutreten in den Salon, denn mein Bauchgefühl sagt mir, dass ein Spa grundsätzlich an
ihren Ölen interessiert sein könnte.
Und ja, die Spa Managerin, die uns ganz zum Schluss doch noch über den Weg läuft, zeigt
Interesse an Bettys Produkten, wenn auch mit offenem Ausgang. Aber immerhin sind meine
Füße nun stadtfein. Die Zeit hat nur für Nagellack auf jeweils 2 von 5 Zehen gereicht, aber
immerhin, wir müssen weiter, die nächste Verabredung wartet.
Der kurze Stopover im Radisson Blue Hotel, wo ich ein Bild im Friseursalon abholen wollte,
bietet Betty eine weitere Chance, ihre Produkte vorzustellen. Denn vom letzten Jahr, als ich
vergeblich versucht habe, dem Hotel-Direktor das „Young Zambia“-Buch als Gute-Morgen-
Lektüre für seine Hotel-Zimmer vorzuschlagen, habe ich noch die Telefon-Nummer einer
Assistant-Managerin. Sie macht uns kurzerhand mit der Managerin für das „Housekeeping“
bekannt, die die Badezimmer der Gäste mit den kleinen Duschgel-, Body-Lotion und
sonstigen Fläschchen bestücken lässt. Ob sich hier ein Ansatz für Betty bietet, Business zu
machen? Ja und nein. Die Radisson Blue Hotels haben grundsätzlich zentralen Einkauf, aber
es gibt auch Sonderbestellungen. Dann aber müssen die Produkte das Logo des Hotels
tragen, also gebrandet sein … was für Betty auch kein Problem wäre.
Eine Stunde später sitzen wir mit der Kanadierin Leslie Nevison auf der Terasse eines netten,
mir bislang unbekannten Restaurants am Rande eines Gewerbegebietes. Als wir schon
dachten, „das finden wir nie“, fällt Betty glücklicherweise der Wegweiser ins Auge und wir
biegen an der richtigen Stelle von der Straße ab. Leslie ist Reiseunternehmerin und bietet
Safaris in gut einem Dutzend afrikanischen Ländern an. Außerdem vermietet sie am grünen
Rand von Lusaka zwei liebevoll eingerichtete Cottages als B&B.
Auch in diesem Treffen kommt das Gespräch auf Bettys Seifen und Duschgels, und die
beiden Ladies verabreden sich schon mal für ein Folgetreffen, bei dem sie Genaueres
besprechen wollen. Schön auch, dass Leslie gerne liest und je ein Exemplar von „Young
Zambia“ und „Digital Zambia“ kauft. Ob auch meine Postkarten mit Danny Chiyesus digitalen
Kunstwerken für sie interessant sein könnten, bleibt offen.
Nach weiteren zwei Stationen, bei denen Betty und ich sowohl die Produkte von BATCH
Solutions als auch die von Nature’s Kiss vorstellen, machen wir uns langsam auf den langen
Heimweg. Als wir aus dem Auto aussteigen, sind wir wieder in einer ganz anderen Welt. Weit
weg von Hektik und Verkehrslärm in Lusaka, umgeben von den neugierig herbeilaufenden
Hunden.