Die nächtliche Landung um 1 Uhr hat gut geklappt. Auch mit dem Visum gibt es kein
Problem. Wie gut, dass Reisende aus dem EU-Raum seit dem 1. Januar 2023 ohne Zahlung
einer Visumsgebühr nach Sambia einreisen dürfen, zumindest für 30 Tage am Stück. Und das
insgesamt 90 Tage im Jahr.
Die Gepäckausgabe funktioniert ebenfalls gut, so dass ich gegen 1.30 Uhr die letzte
Kontrollstation passieren und nach draußen gelangen kann. Ein großes Gefühl der
Erleichterung überkommt mich, als ich meinen Namen auf einem der hoch gehaltenen
Schilder erkenne. Da steht mein Abholer und erkennt an meinem Strahlen, dass er seine
Kundin gefunden hat.
Der Flughafen hat sich seit meiner letzten Reise nicht verändert, aber in der Nacht sieht doch
alles anders aus und scheint auch länger zu dauern. Das „Oslo Hotel“ soll in der Nähe des
Flughafens liegen. Aber: Wieso sind wir dann noch nicht angekommen? Ist der Fahrer
vielleicht doch nicht so 100% zuverlässig, fragt eine kritische Stimme in mir.
Doch, er war ein Guter, hatte allerdings eine übermüdete Kundin zu versorgen, die gegen
2.30 Uhr endlich unter die Bettdecke kriechen kann. Tiefer, tiefer Schlaf und dann auf einmal
eine Störung. Ich weiß nicht, was los ist. Da ist ein anhaltendes Geräusch, das mich
schließlich über die Grenze zwischen Schlaf und Wachsein zerrt: Ein Klopfen an der Glastür.
Die Rezeptionistin will wissen, ob ich lieber Continental oder Full English Breakfast haben
möchte und außerdem hat sie Betty, meine Gastgeberin für die nächsten Tage, für mich in
der Handy-Leitung. Um 6.30 Uhr, nach knapp 4 Stunden Schlaf? Woher ich diese freundliche
Stimme zum Antworten nehme, weiß ich nicht.
Im Spiegel schaut mich eine ziemlich zerknautschte Karin an, die schlafen und noch mal
schlafen möchte. Aber meine Planerin erkennt glasklar, dass ich noch viele Schritte vor mir
habe, bevor ich das Hotel verlassen, zum „Ciela Resort“ gelangen und an dem 2. Tag des
„Pitching Retreats“ der Zambia Business Angels teilnehmen kann. Und um Teil 2 des
Retreats und der Start-Up Präsentationen mitzubekommen, bin ich ja schließlich gar so
kurzfristig in Frankfurt losgeflogen.
Dank Unmengen von Mineralwasser an diesem Tag halte ich mich einigermaßen wach. Die
Präsentationen sind fast ausnahmslos sehr gut, so viel bekomme ich mit meinen müden
Ohren noch mit. Doch mit meiner Auffassungsgabe ist es heute nicht ganz so weit her. Ich
bin sehr froh, als es Zeit wird für das leckere Mittags-Buffet.
Geboten wird hier auch ein Buffet an potenziellen Kontakten. Natürlich interessieren mich
die Gründerinnen und Gründer, aber ebenso die Business Angels, in deren Gruppe ZBAN ich
Ende März aufgenommen wurde. Einige von ihnen wollen nach dem Ende unseres Events
noch etwas Golf auf dem äußerst nahe gelegenen Bonanza Court spielen. Eigentlich habe ich
mich noch nie für Golf interessiert und vermute, dass es ein eher langweiliger Sport von
Leuten mit einem gewissen Standesdünkel ist. Doch Aka, ein Anwalt, schafft es, mich
neugierig zu machen. Eine Stunde lange begleite ich ihn und seinen Caddie und bekomme
eine Ahnung davon, dass Golfen tatsächlich ein Ganzkörpersport ist.