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Das Getümmel in „Intercity“ konnte ich vermeiden. Die Bus Company hat mir versprochen,
dass sie nach der für 7 Uhr geplanten Abfahrt aus dem großen Busbahnhof „Intercity“ für
mich einen Halt in Chilanga machen, genauer in der Haltebucht in der Nähe der Post.


Das war Bettys Idee – eine gute Idee. Und trotzdem bin ich etwas nervös, ob der Bus auch
wirklich hält und wie lange das jetzt eigentlich dauert. Betty will dem Erfolg der Aktion etwas
nachhelfen und hat mich bereits bei der Fahrt zur Hauptstraße veranlasst, bei UBZ anzurufen
und nachzufragen, ob der Bus plangemäß unterwegs ist.

Ob es das Nachhaken war oder einfach nur der gute Service von UBZ – ohne lange Wartezeit
besteige ich gegen 7.40 Uhr den Bus und finde tatsächlich weiter hinten noch einen freien
Platz. Nun darf ich mich auf eine knapp achtstündige Fahrt einrichten, mit einem
planmäßigen, etwas längeren Halt in Monze. Nur etwa zweieinhalb Stunden bis dorthin, aber
meine Blase hat anscheinend beschlossen, dass ich dieses Mal endlich mal die Bordtoilette
ausprobieren sollte.

Lässt sich das nicht doch noch hinauszögern? Nein, keine Chance. Also mache ich mich
mitsamt meines Tagesrucksacks, der neben meiner Geldbörse ehrlich gesagt auch mein
Notebook, 3 Brillenboxen und diversen Krimskrams beinhaltet, auf den Weg und öffne
zögernd die Toilettentür. Siehe da, kein Grund in Ohnmacht zu fallen oder rückwärts wieder
raus zu gehen, das sieht alles ganz ordentlich aus, nur eben platzoptimiert und für meinen
Rucksack eigentlich gar nicht ausgelegt. Aber letztendlich kehre ich erfolgreich an meinen
Platz zurück, ohne dass der halbe Rucksackinhalt in die Toilette gefallen wäre.
Am Busbahnhof in Monze gibt es dann den offiziellen 10-minütigen Halt. Die Toiletten dort
kenne ich. Man zahlt einen kleinen Obulus und bekommt genügend Toilettenpapier. Dass die
Türen der Toilettenkabinen abschließbar sind, sollte frau allerdings nicht erwarten. Aber
dank der Loyalität unter den Damen wird auch die eine Tür bezwungen, die von sich aus
sperrangelweit offen stehen würde.

Rasch zum Schnellimbiss. Doch die Schlange ist ziemlich lang und ich habe ja noch Kekse und
Bananen im Rucksack. Direkt neben dem Bus warten einige Frauen, die Obst, Nüsse und
Gebratenes verkaufen. Diesen Ladies kaufe ich nur zu gerne etwas ab, leicht haben sie es
wirklich nicht. Meine Samosa-Verkäuferin ist vom Aussehen her sogar noch ein Teenager. Ihr
Blick fällt mir irgendwie auf, aber ich kann ihn nicht deuten.
Einige Stunden später, als ich in der Nacht mit fiesen Bauchkrämpfen aufwache, erinnere ich
mich genau an diesen Blick … und an die Samosas. Oh weh, die waren aber nicht in Ordnung.