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Dieser Sonntag beginnt mit einem Kirchgang. Simo ist ein sehr regelmäßiger Kirchgänger
und schätzt es, dass ich ihn in seine Kirchengemeinde begleite. Ein spirituelles Erlebnis ganz
anderer Art erwartet mich am Nachmittag.


Hardon Moono, der Besitzer meiner Lodge, ist ein umtriebiger Mann. In seinem Hauptjob
arbeitet er im Rechnungswesen für das örtliche „Ministry of Health“. Nebenbei ist er
Vermieter, Lodge-Betreiber, Bauherr und noch so einiges mehr. Umso glücklicher kann ich
mich schätzen, dass er Wort hält und sich am Nachmittag Zeit nimmt, um mir eine der
Sehenswürdigkeiten von Mumbwa zu zeigen. Die „Mumbwa Caves“ liegen außerhalb der
Stadt, am Rande des riesigen „Kafue National Park“.

Hardons letzter Besuch vor Ort liegt schon 13 Jahre zurück, Orientierungsschilder gibt es
keine, somit halten wir mehrmals an und fragen Leute, die in Hütten entlang des mehr als
holprigen Weges leben, nach dem Weg. Als wir schließlich vor uns die ersten Felsen sehen,
hat sich die Nachricht von unserer Suche wohl schon herumgesprochen und wir treffen auf
dem Zufahrtsweg auf Frauen mit Kindern.

Die Landschaft ist bezaubernd: Felsen, die Bäume der Savanne, rot-braune Erde. Von den
„Mumbwa Caves“ geht eine Art besonderer Energie aus. „Wie ein heiliger Ort“ schießt es mir
durch den Kopf, als ich im Kern der Anlage herumwandere und mich zunehmend leichter
und inspirierter fühle. An mehreren Stellen sehen wir Öffnungen in den Felsen und
durchqueren an einer Stelle auch die Felsfront. Es ist keine klassische Höhle, sondern ein
Gang, auf dessen rechter Seite deutlich über Bodenhöhe größere waagrechte Steinflächen zu
sehen sind. Hardons Freund, der uns begleitet, klärt mich auf, dass hier die
Steinzeitmenschen geschlafen hätten.

Weitere Erklärungen auf Tafeln, Flyern oder Audio-Equipment gibt es hier nicht. Dieser
Besuch ist für mich eine Erfahrung, die weniger über den Kopf als über meine Sinne läuft.
Und mich in höchstem Maße erfüllt.

Später am Abend gibt es noch eine schwierige Nachricht. Mit der fest eingeplanten
Mitfahrgelegenheit im PKW eines neuen Bekannten wird es am Montag Morgen nichts
werden. Der erste Bus von Mongu Richtung Lusaka wird aber erst gegen 13 Uhr eintreffen.
Da hilft nur noch Plan C.